Qualitätssicherung, Organisation, computergestützte OP-Verfahren, fachgerechte Pflege und Beratung, Seelsorge, Physiotherapie und vieles mehr sind Aufgaben, die zum Behandlungsablauf und -erfolg beitragen.
Diese Aufgaben werden von einem qualifizierten Team aus Ärzten, Stations-, Intensiv- und OP-Pflegern, Physiotherapeuten, Sekretärinnen sowie einer Dokumentationsassistentin und einem Medizintechniker durchgeführt.
(Dr. med. Andy Ottenbacher, Oberarzt der Abteilung für Neurochirurgie)
(Prof. Dr. med. Martin Bettag, Chefarzt der Abteilung für Neurochirurgie)
(Prof. Dr. med. Martin Bettag, Chefarzt der Abteilung für Neurochirurgie)
Die Endoskopie ist ein etabliertes Verfahren in der Medizin,
das z.B. bei Bauchoperationen oder Vorsorgeuntersuchungen des Darms
verwendet wird. Dabei kann mittels eines Lichtleiter-/Kamerasystems und
entsprechenden Instrumenten in Hohlräumen des Körpers untersucht und
operiert werden.
Die Endoskopie ist kein neues Verfahren in der Neurochirurgie, so wird es z.B. bei Hirnwasserabflussstörungen (Hydrozephalus) oder Wirbelsäuleneingriffen schon länger verwendet.
Zwei endoskopische OP-Verfahren existieren:
Viele Prozesse können durch die Nase und die angrenzenden Nasennebenhöhlen sicher erreicht werden, ohne dass dabei eine äußerlich erkennbare Schädeleröffnung notwendig ist.
Allgemeine Vorteile der endoskopischen Technik:
Der häufigste Grund für einen endoskopischen Eingriff an der Schädelbasis sind Hypophysenadenome. Dies sind meist gutartige Geschwülste der Hirnanhangsdrüse, die z.B. zu hormonellen Störungen (Über-/Unterfunktion) oder Sehstörungen druch Druck auf den Sehnerv führen können.
Andere behandelbare Erkrankungen:
Patienten mit Prozessen im Bereich der Schädelbasis, wie z.B. den Hypophysenadenomen, Chordomen oder Kraniopharyngeomen, profitieren erheblich von den Fortschritten in den einzelnen Fachdisziplinen, z.B. der Neurochirurgie, Strahlentherapie, Inneren Medizin oder Hals-Nasen-Ohren-Kunde.
Im Bereich der chirurgischen Therapie hat sich in den letzten Jahren herausgebildet, dass gemeinsame Behandlungsteams aus Neurochirurgie und Hals-Nasen-Ohrenkunde (HNO) jeweis ihre Kenntnisse zum Nutzen des Patienten kombinieren können.
Im Falle der Schädelbasis sind dies z.B. die Kenntnisse des HNO-Arztes über die Anatomie der Nase und Nasennebenhöhlen sowie die des Neurochirurgen über die Schädelbasis und die Strukturen des Nervensystems.
Dieser Ansatz hat auch im Brüderkrankenhaus zur Bildung eines interdisziplinären Teams aus Neurochirurgen (Prof. Dr. M. Bettag, leitender Oberarzt Dr. M. Mehlitz) sowie einem spezialisierten HNO-Arzt (Dr. P. Schäfer) geführt, das seit 2000 dieses Operationen gemeinsam im Brüderkrankenhaus durchführt.
Die Erfahrungen werden inzwischen in nationalen und internationalen Kursen an andere Kollegen weitergegeben
Prof. Dr. med. Martin Bettag | Neurochirurg |
Dr. med. P. Schäfer | HNO-Arzt, Mutterhaus der Borromäerinnen Trier |
Weitere Mitglieder der Arbeitsgruppe: | |
Dipl.-Ing. (FH) C. Höfner | Computergestützte Neurochirurgie / Medizintechnik |
Dr. med. M. Mehlitz | Neurochirurg |
Nein. Die endgültige OP-Strategie kann nicht pauschal anhand einer Diagnose festgelegt werden. Ob ein endoskopisches Verfahren oder eine traditionell-mikrochirurgische Herangehensweise optimal ist, kann nur nach genauer Analyse der entsprechenden CT- und MRT-Bilder und ggf. Hormonanalysen erfolgen. Ein individuelles Beratungsgespräch hierzu ist obligat. So wurden z.B. in unserer Klinik 87 Prozent aller Hypophysenadenome seit dem Jahr 2000 endoskopisch operiert.
Falls zunächst keine Operation notwendig ist oder andere Alternativen
bestehen, stellen wir - falls noch nicht geschehen - den Kontakt zu
einem entsprechenden Spezialisten her, z.B. einem Stoffwechsel- und
Hormonspezialisten oder einem Strahlentherapeuten.
Die durchschnittliche Verweildauer im Krankenhaus beträgt 5 Tage. Von
einer Arbeitsunfähigkeit von mindestens 2 Wochen ist auszugehen.
Nein. Alle operativen Leistungen in unserer Abteilung werden unabhängig
vom Versichertenstatus durchgeführt. Eine Zuzahlung außerhalb der
gesetzlich vorgesehenen Beteiligung existiert nicht.
Tatsächlich muss die Operation in Vollnarkose durchgeführt werden, da die Nase schmerzempfindlich ist. Nach der Operation sind in der Regel einfache Schmerzmedikamente für einige Tage ausreichend, bis die Nase abgeschwollen ist.
Nervenwasserableitungen im Rücken (sogenannte Liquordrainagen) werden nur in der Minderzahl der Eingriffe benötigt, z.B. bei Operationen mit größeren inneren Wunden (z.B. Chordomen). Der Zweck dieser Drainagen ist, dass kein Hirnwasserverlust (Liquor) aus der Schädelbasis auftritt.
Tamponaden in der Nase werden - wie auch die Liquordrainagen - dann
verwendet, wenn größere innere Wunden im Bereich der Schleimhäute und
Nasennebenhöhlen bestehen, selten ist dies beim Hypophysenadenom der
Fall.
Ob eine hohe oder geringe Wahrscheinlichkeit für einzelne Risiken besteht, wird im Rahmen eines individuellen Beratungsgespräches geklärt.
Häufig ist ein Zusammenspiel mehrerer Fachabteilungen für die Betreuung und Nachsorge notwendig. Verantwortlich und koordinierend sind meist Endokrinologen (Internisten mit Schwerpunkt Stoffwechsel und Hormonstörungen) und Neurochirurgen in Zusammenarbeit mit dem Hausarzt. Das Nachsorgeprofil wird individuell festgelegt.
Nach der Operation sind zwei bis drei Nachuntersuchungen durch einen HNO-Arzt notwendig, die erste findet meist schon im Krankenhaus statt. Hier soll verhindert weden, dass durch Verwachsungen die Nasenatmung dauerhaft behindert wird.
Falls durch einen Tumor bereits vor der Operation Sehstörungen vorhanden waren, ist eine regelmäßige augenärztliche Kontrolle notwendig.
Mittels Kernspintomographie beim Radiologen sind in regelmäßigen Abständen (3-12 Monate) Aufnahmen notwendig, um das Operationsergebnis zu kontrollieren.
Laborkontrollen werden durch den Endokrinologen oder Internisten durchgeführt, um den Hormonstoffwechsel zu beurteilen.
Mit den jeweils aktuellen Bildern, Laborergebnissen und ggf. augenärztlichen Befunden stellen Sie sich in unserer neurochirurgischen Hypophysen- oder Tumorsprechstunde vor.
(Prof. Dr. med. Martin Bettag, Chefarzt der Abteilung für Neurochirurgie)
(Prof. Dr. med. Martin Bettag, Chefarzt der Abteilung für Neurochirurgie)
Die tiefen Hirnstimulation (engl. DBS = deep brain stimulation) ist ein neurochirurgisches Operationsverfahren ("Hirnschrittmacher"), das bei Bewegungsstörungen eingesetzt wird, wenn medikamentös-konservative Verfahren ihre Grenzen erreicht haben.
Hierbei handelt es um einen neurochirurgischen Eingriff, bei dem dünne Stimulationssonden in tiefe Kernregionen des Gehirns einbracht werden, um Krankheitssymptome zu unterdrücken.
Die Platzierung dieser Sonden erfolgt unter exakter computergestützter Berechnung mit zusätzlichen Messverfahren während der Operation, um eine optimales Operationsergebnis zu erreichen (rahmenbasierte softwaregestützte Stereotaxie, intraoperative Elektrophysiologie, Mikrosondenableitung)
Für folgende Erkrankungen ist dieses Behandlungsverfahren etabliert und wird in unserer Abteilung durchgeführt:
Ob eine operative Therapie nutzbringend ist, wird zunächst in Zusammenarbeit mit der Abteilung für Neurologie unter stationären Bedingungen im Hause geprüft, meist nach einem ambulanten Vorgespräch.
(Stefan Letulé, Anästhesist, Oberarzt der Abteilung für Neurochirurgie)
(Joachim Paulus, Funktionsoberarzt der Abteilung für Neurochirurgie)
(Dr. med. Marcus Mehlitz, Leitender Oberarzt der Abteilung für Neurochirurgie)