Auf der interdisziplinären Intensivstation behandeln wir kritisch kranke Patienten in enger Zusammenarbeit mit den Fachabteilungen unseres Hauses.
Zu unseren Aufgaben gehören:
Liebe Besucherinnen und Besucher,
ein Angehöriger von Ihnen liegt auf unserer Intensivstation. Dies ist für Sie sicherlich mit Ängsten, Sorgen und vielen Fragen verbunden, die wir Ihnen hier gern beantworten möchten.
Der Alltag auf der Intensivstation unterscheidet sich wesentlich von dem einer allgemeinen Station. Bedingt durch die Schwere der Erkrankung Ihres Angehörigen, fallen eine ganze Reihe von medizinischen Maßnahmen an, für die unsere Mitarbeiter im ärztlichen- und Pflegedienst viel Zeit und auch die nötige Konzentration brauchen. Wir bitten Sie um Ihre Einsicht und Unterstützung!
Für Ihre Mitsorge zum Wohl Ihrer Angehörigen und unserer Patienten bedanken wir uns schon im Voraus recht herzlich!
Im Durchschnitt werden auf unserer Intensivstation circa 1100 bis 1200 Patienten pro Jahr behandelt, davon etwa 60 bis 70 beatmet. Die meisten Patienten kommen nach einer großen Operation, mit einer schweren Krankheit oder nach einem Unfall zu uns.
Häufig müssen sie zunächst künstlich beatmet werden und sind ohne Bewusstsein. Überwacht werden die Kreislauffunktion, die Funktion der inneren Organe, der Stoffwechsel, die Ausscheidung, die Körpertemperatur und der Bewusstseinszustand.
Oft ist es nötig, die Patienten mit Hilfe
von Medikamenten in einem künstlichen Schlafzustand zu halten, um ihren
Kreislauf zu schonen und sie danach langsam und schrittweise wieder an
die Belastungen des Wachzustandes anzupassen. Auch diese Patienten
können in ihrem Unterbewusstsein etwas von ihrer Umgebung wahrnehmen.
Daher sprechen wir sie immer mit Namen an und informieren sie über alle
Maßnahmen, die wir an ihnen durchführen. Ist ein Patient wach, kann aber
nicht sprechen, so helfen wir ihm, seine Bedürfnisse mitzuteilen, indem
wir ihm Tafeln und Schreibmaterial anbieten.
Insgesamt sind 20 Pflegekräfte in Voll- oder Teilzeit, zwei Gesundheits- und Krankenpflegeschüler sowie vier Ärzte auf der Intensivstation tätig. Sieben Pflegekräfte haben die Fachweiterbildung in der Intensivmedizin.
Die Pflege ist im Schichtbetrieb organisiert.
Als Besucher werden Sie deshalb mehrere zuständige Mitarbeitende
kennenlernen. Wir achten nach Möglichkeit darauf, dass unsere Patienten
jeweils von denselben Personen betreut und behandelt werden. Die
Schwestern und Pfleger auf unserer Intensivstation sind speziell
ausgebildet und haben in der Regel eine zweijährige Fachweiterbildung
abgeschlossen oder befinden sich gerade in der Weiterbildung. Eine
Intensivschwester bzw. ein Intensivpfleger ist jeweils für ein bis drei
Patienten zuständig. Als Ausbildungsabteilung betreuen wir auch Kollegen in der Fachweiterbildung sowie Schüler, deren praktische Ausbildung von Mentoren begleitet wird. Ärztlicherseits
ist eine Versorgung rund um die Uhr gewährleistet. Außerdem stehen uns
Mitarbeiter der physiotherapeutischen, medizintechnischen und laborchemischen Abteilung zur Verfügung. Das Team der Krankenhausseelsorge und das Klinische Ethikkomitee stehen Ihnen und uns zur Seite.
Die Intensivstation befindet sich im Erdgeschoss des Krankenhauses. Bitte folgen Sie der Beschilderung. Vor dem Eingang zur Intensivstation befindet sich ein Besucherwarteraum für Angehörige. Hier können Sie über ein Wandtelefon mit dem Pflegepersonal Kontakt aufnehmen. Von dort erhalten Sie dann Zutritt zur Intensivstation. Die Besuchszeit ist von 10 bis 12:30 Uhr, von 14 bis 15:30 Uhr und von 16 bis 19:30 Uhr. Es sind jedoch individuelle Absprachen möglich. Manchmal kann es allerdings zu längeren Wartezeiten kommen, bis Sie Ihren Angehörigen besuchen können. Grundsätzlich entscheidet der Patient selbst, welche Besucher er sehen möchte. Ist es ihm nicht möglich, selbst zu entscheiden, fragen wir die Kontaktperson (siehe unten). Grundsätzlich ist der Besuch nur den engsten Angehörigen (Ehe- oder Lebenspartner, Kinder, Eltern) gestattet. Die Besucherzahl sollte auf zwei Personen begrenzt sein.
Sie können mithelfen, dass Ihr Angehöriger die Umgebung auf der Intensivstation weniger fremd und ungewohnt erlebt. Sie können ihn trösten, beruhigen und ermutigen. Versuchen Sie mit Ihrem Angehörigen normal und positiv zu sprechen. Erzählen Sie ihm, was zu Hause und in seinem gewohnten Umfeld geschieht. Sie können auch etwas Vertrautes mitbringen wie z. B. Musik, Parfüm, Rasierwasser oder Fotos. Blumen sind allerdings nicht gestattet. Esswaren sollten sie nicht mitbringen, im Zweifelsfall fragen Sie uns bitte. Braucht Ihr Angehöriger aus Ihrer Sicht etwas, sprechen Sie uns darauf an. Wir bemühen uns, dies möglich zu machen. Sie können mit Ihrer Zuwendung dazu beitragen, Ihrem Angehörigen über eine schwierige Zeit seines Lebens hinwegzuhelfen.
Wir möchten den Angehörigen unserer Patienten gern im Gespräch Auskunft geben über den aktuellen Zustand und unsere weiteren Therapiemaßnahmen. Sie können uns unsere Arbeit in dieser Hinsicht sehr erleichtern, wenn Sie uns aus Ihrem Familienkreis oder Ihrer Umgebung einen Angehörigen (mit Telefonnummer) benennen, der für Sie und für uns Ansprechpartner ist - vor allem bei großen Familien. Diese Kontaktperson dient als Verbindung zwischen uns und Ihrer Familie und wird von uns als Erste informiert, wenn wir Wichtiges mitzuteilen haben. So werden widersprüchliche Informationen ebenso vermieden wie die Weitergabe von Auskünften, mit denen der oder die Kranke nicht einverstanden wäre. Bitte haben Sie deshalb Verständnis dafür, dass wir Auskünfte über den Zustand des Patienten lediglich an die benannte Kontaktperson weitergeben. Bitte informieren Sie sich untereinander. Telefonische Auskünfte sind nur in Ausnahmefällen möglich. Dazu ist es unabdingbar, dass Sie vorab mit uns ein persönliches Gespräch führen. Fachbezogene Auskünfte erteilen die zuständigen Ärzte. Sobald der Patient dazu in der Lage ist, ermöglichen wir ihm auch das Telefonieren per Handy am Bett.
Wann ist eine künstliche Beatmung nötig?
Viele
Patienten werden routinemäßig nach größeren Eingriffen für einige
Stunden "nachbeatmet" bis sich ihre Herz-Kreislauf-Funktion
stabilisiert hat und die Körpertemperatur wieder normal ist. Wir
versuchen stets, diese Phase so kurz wie möglich zu halten. Manchmal
kann jedoch auch eine längerfristige Beatmung notwendig werden, z. B.
nach schweren Kopfverletzungen oder bei chronischen Lungenerkrankungen.
Hier wird meist ein "künstliches Koma" erzeugt, um unnötigen Streß für
den Patienten zu vermeiden.
Warum gibt es so viele Geräte?
Der technische
Aufwand auf Intensivstationen ist meist sehr hoch. Die Geräte, wie z. B.
das Beatmungsgerät, unterstützen die lebenswichtigen Funktionen des
Menschen. Monitore überwachen den Patienten, um rechtzeitig Störungen
von Herz-Kreislauf und Sauerstoffversorgung erkennen zu lassen. Das
häufig als unangenehm empfundene Piepen und die Alarme bedeuten nicht
unbedingt, dass etwas Schlimmes passiert ist.
Hört mich mein Angehöriger? Nimmt er mich wahr?
Häufig
ist dies nicht eindeutig festzustellen. Dies sollte Sie jedoch nicht
entmutigen, mit Ihrem Angehörigen zu sprechen und ihn zu berühren. Meist
sind Wahrnehmungen, auch unbewusst, vorhanden. Tun Sie ruhig alles, was
ihn spüren lässt, dass er nicht alleine ist.
Hat mein Angehöriger Schmerzen?
Wache Patienten können sich äußern. Bewusstlose Patienten zeigen indirekte Zeichen, an denen wir uns orientieren.
Wieso ist mein Angehöriger unruhig?
Nach längerer
Bewusstlosigkeit fällt es vielen Patienten zunächst sehr schwer, sich
zu orientieren. Die Umgebung erscheint ihnen fremd und bedrohlich.
Selten kann dies bis zum Verlust jeglicher Orientierung führen. Dieser
Zustand dauert aber im Allgemeinen nur kurz an.
Auch die Intensivmedizin kann nicht alle Krankheiten heilen. Ist eine Heilung nicht möglich, so können wir zumindest ein würdiges und schmerzfreies Sterben ermöglichen.
Sterbebegleitung
Wir sind Ihnen und Ihren
Angehörigen weiterhin nahe, und wir möchten dafür sorgen, dass ein
Abschied vom Leben in Ruhe und Würde möglich wird. Unser Vorgehen orientiert sich an den Leitsätzen der Bundesärztekammer.
Hirntod
In Sonderfällen, z. B. bei schweren
Hirnverletzungen nach einem Unfall, kann es zu einem Hirntod bei
gleichzeitig erhaltener Herz-/Lungen- und Nierenfunktion kommen. Das
Vorgehen ist hier genau festgelegt und richtet sich ebenfalls nach den
Leitsätzen der Bundesärztekammer.
Organtransplantation
Da der Hirntod irreversibel
und dem Tod des Menschen gleichzusetzen ist, kann eine Organspende in
Frage kommen. Dies wird selbstverständlich jeweils mit den Angehörigen
genau besprochen. Auch hier richtet sich das Vorgehen nach den
einschlägigen Richtlinien.
Hinweis: Telefonische Auskünfte über Patienten können wir nicht geben.